Ein wilder Ritt durch Europa – vierter Halt: Norwegen

Eine Geschichte erzählt von Vitor Büchli:

Willkommen zurück bei meiner Blogserie über die spannendsten Mountainbike-Events in Europa! Diesmal geht es hoch in den Norden – nach Norwegen, wo ich zwei unglaublich aufregende Events erlebt habe.

Huckfest im Hilbilly Bikepark – Das Ende einer Ära?

Das Huckfest, das vom 8. bis 11. August 2024 im Hilbilly Bikepark in der Nähe von Ål stattfand, hatte dieses Jahr eine besondere Bedeutung: Es war das letzte Mal, dass das Festival durchgeführt wurde. Denn das Event fand bereits seit fünfzehn Jahren jährlich statt (ich fahre selbst nicht Mal so lange MTB). Diese Tatsache verlieh dem gesamten Festival eine einzigartige Atmosphäre. Obwohl das Wetter nicht mitspielen wollte – ein Tag voller Regen und der andere mit heftigen Winden, die es schwer machten, die großen Sprünge richtig zu genießen – war die Stimmung fantastisch.

Ich habe mich übrigens nicht für den offiziellen Campingplatz entschieden. Nach einem Blick auf das schlammige Feld hatte ich meine Zweifel, ob ich dort wieder herauskommen würde. Und schlussendlich erwies es sich tatsächlich als kluge Entscheidung, denn ich konnte abends nach den Partys in Ruhe entspannen und musste mich am Ende nicht aus dem Schlamm kämpfen.

 

Darüber hinaus dreht sich beim Huckfest zum Glück nicht nur alles um die großen Jumps. Events wie das Huck-to-Flat und die Death Grip Challenge waren absolut sehenswert! Und die abendlichen Konzerte haben für die kalten Nächte entschädigt, besonders der Auftritt von Ash Olsen war der Wahnsinn! Ich selbst nahm am Dual Slalom teil, ließ die Fest Session aber aufgrund der unberechenbaren Windverhältnisse ausfallen. Stattdessen habe ich die oberen Abschnitte des Bikeparks genossen – die Tech-Gnar-Trails sind alleine schon die 22-stündige Reise in den Norden wert. Sie erinnern mich immer an die Squamish Trails in Kanada und geben mir das Gefühl als fahre ich gerade eine kleine Version der Tour de Gnar.

Und das Beste: Nach dem Event konnten einige Freunde und ich unseren Aufenthalt im Bikepark verlängern. Am nächsten Tag hatten wir perfektes Wetter mit blauem Himmel und den gesamten Park für uns alleine. Magnus, einer der Event-Organisatoren, stellte uns sogar ein Side-by-Side zur Verfügung, um uns selber hoch zu shutteln. Ein riesiges Dankeschön für diese großartige Möglichkeit geht an dieser Stelle an Magnus! Es war einfach genial, ein paar zusätzliche Runden zu drehen und Tricks auf den Jumps zu reissen. Ganze sechs Stunden am Stück konnten wir die FEST-Line geniessen.

B-RAGE in Trysil – Sonne und Action pur

Nur drei Wochen später ging es nach Trysil zur B-RAGE Session auf der gleichnamigen Line. Nach all dem Regen in Norwegen war ich heilfroh, endlich mal wieder ein Event bei Sonnenschein zu erleben! Ironischerweise hatte ich mit meiner Abreise aus der Schweiz genau den Moment erwischt, in dem dort der Sommer begann, nur um im kalten und regnerischen Norwegen weiterzumachen – aber das war es wert!

Am Donnerstag reiste ich an und fuhr ein paar gemütliche Runden auf der B-RAGE Line, um mich an die Sprünge zu gewöhnen. Es war schön, auch einige bekannte Gesichter vom Huckfest und anderer Events, die ich dieses Jahr besucht habe, wiederzusehen. Im Fru Skjæraasen fand ich dann auch noch den perfekten Ort in Trysil um jeden Tag mit einem leckeren Kaffee und tollem Gebäck zu beginnen. Für die Dauer des Events, wurde ich dort wohl zum treusten Kunden.

Der Freitag stand ganz im Zeichen von Training und Spaß im Trysil Bikepark. Wir eröffneten die neue rote Jump-Line und genossen am Abend das Riders-Dinner bei Barbaccoas, das von den Event-Verantwortlichen organisiert wurde. Dabei kam nach dem Abendessen noch ein zusätzlicher Höhepunkt hinzu: Gegen Mitternacht wurden am Himmel überraschend die Nordlichter sichtbar – zu dieser Jahreszeit und so weit südlich aufgrund ihrer Seltenheit noch unglaublicher!

Am Samstag ging es dann mit den B-RAGE Sessions am Morgen und Nachmittag richtig los. Die Line ist der Hammer, man kann sie den ganzen Tag fahren, ohne ihrer überdrüssig zu werden. Nur das Hochschieben verlangt einem so einiges ab. Besonders stolz bin ich darauf, keine Unfälle gehabt und auf den grossen Jumps Tricks wie Backflip-Variationen, Nac Nacs und Un-Turn Downs gelandet zu haben. Nach der Preisverleihung und einer wohlverdienten Pause ging es zum Abschluss noch zum Trysil-Festival, wo wir das Event ausklingen liessen.

Am Sonntag schloss ich das Wochenende für mich persönlich mit ein paar weiteren lockeren Runden ab und genoss die B-RAGE-Linie noch ein letztes Mal, bevor ich mich für mindestens ein Jahr von Trysil verabschieden musste. Leider werde ich wohl so lange warten müssen, bevor ich nach Norwegen zurückkehren kann – viel zu lange, wenn ihr mich fragt! Mit Norwegen habe ich noch einige Rechnungen offen und wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich gerne auch zu diesen Bikeparks zurückkehren.

Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Fahren. Norwegen hat wirklich einiges zu bieten, und ich freue mich schon, euch von den nächsten Events zu berichten!

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